Jean Faure verzaubert mit "Tour de France"

Von Thomas Kölsch

Bonn. Draußen dreht sich alles um einen Ball, drinnen um Liebe, Tod und Revolten: Ausgerechnet am Tag des Champions-League-Finales zwischen Borussia Dortmund und Bayern München hat Bonns Vorzeige-Franzose Jean Faure im Pantheon mit seinem neuen Programm "Tour de France" Premiere gefeiert - und vor vollem Haus eine pokalwürdige Meisterleistung abgeliefert.

Frisch, spritzig und mit viel Gefühl nahmen er und seine exzellente Band die Gäste mit auf eine musikalische Reise von Paris über das Elsass bis nach Quebec und zur Insel Réunion.

Faures Ziel war es, nach zwei erfolgreichen Best-of-Programmen mit den weltbekannten Hits von Jacques Brel, Charles Trenet und den anderen Chansonniers einmal jene Stücke in den Mittelpunkt zu rücken, die in Deutschland eher unbekannt sind.

Eine Entdeckungstour sollte es werden, flott-swingend die Route Nationale 7 herunter, über die von Georges Brassens besungene Auvergne nach Lyon, dort mit einem in seiner Schlichtheit beeindruckenden Trauermarsch an den Weberaufstand erinnernd, weiter in das von Claude Nougaro mit einer Hymne bedachte Toulouse, dann Schleichwege nach Belgien und Kanada entdeckend, immer unterwegs, immer wieder etwas neues erfahrend, neue Klänge, neue Melodien, neue Genüsse, die dank kleiner Einleitungen und Übersetzungen auch dann erschließbar waren, wenn die Französisch-Kenntnisse nicht auf Top-Niveau waren.

Es genügte auch, einfach nur Jean Faure zuzuhören, der mit seiner unvergleichlichen Stimme einen großen Sänger nach dem anderen wieder zum Leben erweckte, bei "Le plat pays" genau so wie Jacques Brel intonierte oder bei "Ma solitude" wie der gerade verstorbene Georges Moustaki und dennoch immer authentisch blieb.

Nicht minder erstklassig agierte das fünfköpfige Orchester.

Jean Faure tritt am 15. Juni bei der Prix Pantheon Gala auf. Das komplette "Tour de France"-Programm spielt er am 3. Oktober wieder im Pantheon.

Artikel vom 27.05.2013

 

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